Sozialausschuss: 19-Euro-Sozialtickets sind voller Erfolg: Entlastung für Menschen mit geringem Einkommen

Das Wichtigste aus der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Migration und Gesundheit vom 30.08.2023, u.a. zum Sozialticket, zur Förderung der Seniorenbegegnungsstätten und Seniorentreffs sowie zum Beitritt zur Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.

Das Sozialticket im Abo für 19 Euro pro Monat wird sehr gut angenommen. Das ist ein großer Erfolg der Koalition. Der Preis für das Bonner Sozialticket im Abo ist um 10 Euro gesunken – im Vergleich zum Monatsticket ohne Abomodell um knapp 16 Euro. Das ist eine Entlastung für die Menschen, gerade in Zeiten der Inflation, die Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Die Bilanz des 19-Euro-Tickets nach einem Jahr kann sich sehen lassen: seit September 2022 wurden fast 4000 neue Abos abgeschlossen und hat sich damit vervielfacht.

Peter Kox Bild: ©s.h.schroeder

Der Erfolg des 19-Euro-Tickets ist umso bemerkenswerter, da bislang weder Stadt noch Stadtwerke in nennenswertem Umfang Werbung für das neue Angebot gemacht haben. Vermutlich hat sich der deutliche Preisvorteil gegenüber einem Bonn-Ausweis-Monatsticket ohne Abo noch nicht überall herumgesprochen. Hinzu kommt, dass durch die von uns beschlossene Erweiterung des Berechtigtenkreises des Bonn-Ausweises mehr Menschen als bisher Anspruch auf das Ticket haben. Daher sehen wir Stadt und Stadtwerke nach wie vor in der Pflicht, aktiv auf dieses Angebot hinzuweisen. Die Landesregierung hat für Ende 2023 bzw. Anfang 2024 die Einführung eines neuen Sozialtickets als Deutschlandticket für 39 Euro angekündigt, was NRW-weit Auswirkungen auf die bestehenden Sozialtickets haben würde. Bislang sind weder die genauen Konditionen, noch der Starttermin wirklich gesichert. Sobald hier die Details klar sind, werden wir prüfen, ob und wie eine Erweiterung auf Bonner Ebene möglich ist. Der Erfolg des Bonner Sozialtickets zeigt, wie wichtig ein günstiges und bezahlbares ÖPNV-Ticket für Menschen mit niedrigem Einkommen ist – an diesem Prinzip werden wir auch angesichts der angekündigten Veränderungen festhalten.

Beschlossen wurde auch die Förderung der Seniorenbegegnungsstätten und Seniorentreffes freier Träger, wie der AWO und der Caritas. Wir halten dies für sinnvoll investiertes Geld, schließlich werden dort eine Vielzahl von Angeboten der Beratung, Begegnung und Bildung vorgehalten. Diese niedrigschwelligen Angebote stellen vor dem Hintergrund einer zunehmenden gesellschaftlichen Vereinsamung sehr wichtige Anknüpfungspunkte für ältere Menschen in Bonn dar und sind ein unverzichtbarer Baustein in der Bonner Versorgungslandschaft.

Bonn soll der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W) beitreten. Gemeinsam mit den Akteur:innen der Arbeitsgemeinschaft können wir koordiniert und schlagkräftig gegen die eklatante Wohnungsnot vorgehen.