Zu Beginn der Sitzung wurde ausführlich die neue Stellplatzsatzung für die Stadt Bonn vorgestellt. Mit profunder wissenschaftlicher Begleitung hat die Stadt Bonn eine Satzung über die erforderliche Zahl, Größe und Beschaffenheit der Stellplätze und Fahrradabstellplätze einschließlich deren Zubehörnutzungen vorgelegt, die unserer Auffassung nach dem veränderten Nutzungsverhalten der Menschen in geeigneter Weise nachkommt. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Reduzierung der Anforderung, vor allem PKW-Stellplätze nachzuweisen, die bspw. im

öffentlich geförderten, zunehmend aber auch im frei finanzierten Wohnungsbau gar nicht mehr benötigt werden, dem Preisanstieg im Wohnungsbau entgegenwirkt. Bauen in Bonn wird dadurch attraktiver – ein wichtiger Schritt in einer wachsenden Stadt mit Wohnraummangel. Mit unseren Koalitionspartnern haben wir daher der Stellplatzsatzung gerne zugestimmt.
In einem weiteren Vortrag wurde den Ausschussmitgliedern Ideen für ein Nutzungskonzept für das ehemalige Landesbehördenhaus im Bundesviertel vorgestellt. Das Land NRW ist mittlerweile bereit, die lange brachliegende und marode Liegenschaft der Stadt Bonn zu veräußern, stellt dafür aber Bedingungen. So sind bei der Nutzung 60 Prozent Wohnen, 30 Prozent öffentliche Nutzung und 10 Prozent sonstige Nutzung vorzusehen. Die bisherigen Überlegungen sehen nun vor, dass der überwiegende Teil der Wohnnutzung öffentlich gefördert, also preiswert sein soll. Für die kommunale Nutzung denken die Architekten von cityförster über die Errichtung einer Schule und einer Kindertagesstätte nach; ebenfalls spielen Überlegungen, dort Nichtregierungsorganisationen oder Museumseinrichtungen unterzubringen, eine Rolle. Spannend ist unserer Auffassung nach auch der Gedanke, große Teile der bisherigen Stadthaus-Belegschaft in einem Hochhaus eine neue Arbeitsheimat zu geben. Insgesamt handelt es sich unserer Auffassung nach um viele gute Ansätze für die weiteren Planungen zur Schaffung eines belebten und lebenswerten Bundesviertels.
Zahlreiche Fragen haben für die Ratskoalition die Pläne für den Uni-Campus Endenich aufgeworfen. Verkehrspolitisch zu Auto-lastig, wohnungspolitisch zu zurückhaltend und umweltpolitisch zu rabiat im Umgang mit dem vorhandenen Baum- und Grünflächenbestand, so der erste Eindruck. Die Ratsmehrheit hat der Verwaltung daher einen Katalog von einem Dutzend Fragen mitgegeben und das Thema daher zunächst vertagt.