Gibt es denn aufgeklärte Muslime? Eine selten dumme Frage, meint Lale Akgün, die seit langem stört, dass das Bild des Islam in Deutschland mittlerweile von Kopftuch tragenden Frauen und jungen Männern mit salafistischem Outfit bestimmmt wird. Denn von solchen Stereotypen profitiert nicht nur die fremdenfeindliche Rechte, sondern auch der politische Islam. Als säkulare Muslimin will Lale Akgün auch andere darin bestärken, sich vom konservativen Gebots-Islam der Funktionäre zu emanzipieren und hat dazu ein spannendes Buch geschrieben.
Dies haben die SPD-Ortsvereine Godesberg-Süd und -Nord zum Anlass genommen, um zu einer Podiumsdiskussion einzuladen, überschrieben mit „Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime“. Zeit und Ort: 13. Juni 2019 um 19:00 Uhr in der Godesberger Stadthalle. Auf dem Podium wird Dr. Lale Akgün mit weiteren Diskussionspartern und -partnerinnen dieses spannende, aktuelle Thema beleuchten.
Dr. Lale Akgün wurde 1953 in Istanbul geboren. Mit neun Jahren kam sie nach Deutschland, machte ihr Abitur und studierte Medizin und Psychologie. 1980 entschied sie sich bewusst dafür, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen, damit sie sich aktiv am politischen Geschehen beteiligen kann. Ab 2002 saß sie zwei Legislaturperioden für die SPD im Bundestag. 2008 erschien ihr Bestseller „Tante Semra im Leberkäseland“, der auch verfilmt wurde. Das Thema zeitgemäße Interpretation des Islam, verbunden mit dem Frauenbild im Islam, treibt sie als bekennende Muslimin seit vielen Jahren um. Sie reflektiert gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die einen liberalen Islam begünstigen würden und fordert einen säkularen Staat, in dem alle Religionen ihren Platz haben und gleichberechtigt behandelt werden, aber nicht das öffentliche Leben bestimmen können.